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06.04.2016

Philip K. Dick – Visionärer Schöpfer fantastischer Welten

Eine Widmung an den Science-Fiction Autor, der vor Kurzem 80 Jahre alt geworden wäre. Ganz nebenbei auch mein Lieblingsautor, mit dessen Werken mein Bücherregal gespickt ist.

Ab den 1960er Jahren beschäftigte er sich in seinen zahlreichen Romanen mit virtuellen Welten, Überwachungs- und Technologiewahn und beschrieb schon damals die aktuellen Themen des 21. Jahrhunderts. Seiner Zeit verkannt, werden seine Geschichten heute oft als Inspirationsquelle herangezogen. Viele seiner Romane und Kurzgeschichten wurden verfilmt oder dienten Filmemachern als Vorlage.

ARTE zeigt seine Sichtweise der Welt in interessanten Dokumentationen und im Videospiel „Californium“ kann man sich auf seine Spuren begeben.

Realität, Einbildung, LSD? Das Sci-Fi-Universum von Philip K. Dick
Californium – Das Videospiel, das an Philip K. Dicks Welten angelehnt ist.

Die fantastischen Welten in seinen Romanen erschuf er unter anderem mit Hilfe von Amphetaminen, die sein Bewusstsein erweiterten. Unter Drogeneinfluss schrieb er bis zu 60 Seiten am Tag.  Seinen endgültigen Durchbruch schaffte er spätestens als United Artists die Filmrechte für seinen Roman „Do Androids Dream Of Electric Sheep?“ kaufte. 1982 entstand daraus der Film „Blade Runner“. Er lieferte damit nicht nur die Handlung sondern auch die Vorlage für die futuristischen Bildwelten in den Filmen. Diese prägen nach wie vor die Hollywood Science-Fiction wie in Minoritiy Report von 2002 oder Total Recall 1990 und 2012 (gleich zweimal verfilmt) zu sehen, auch wenn die action-fokussierten Verfilmungen meist nicht die fesselnde Handlungstiefe der geschriebenen Stories erreichen.

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Szene aus: Blade Runner, 1982

Philip K. Dick war davon überzeugt vom Geheimdienst überwacht zu werden, da er in seinen Romanen oft kritisch über das politische Establishment schrieb. Tatsächlich wurde sein Wohnhaus mehrmals verwüstet und seine Akten durchwühlt. Da er in seiner Studienzeit zudem Kontakte zur Kommunistischen Partei pflegte, vermutete er sich auf der Überwachungsliste der CIA. Halbherzige Ermittlungen der Polizei bestärkten seinen Verdacht. Paranoia, die sein Drogenkonsum hervorrief oder das Werk eines mächtigen Überwachungsstaats? Wirklichkeit oder Fiktion, die Themen aus seinen Romanen verlagerten sich in sein reales Leben.

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Szene aus: A Scanner Darkly – Der dunke Schrim, 2006

Jahre später verrät ihm angeblich ein Geheimpolizist, der mit der CIA zusammengearbeitet hat: „Vielleicht hat man Ihr Haus verwüstet, weil Sie etwas geschrieben haben, das die Wahrheit darstellt, ohne es zu wissen. Vielleicht wollte die Regierung herausbekommen, was Sie über eine Sache wussten, über die Sie fiktional geschrieben haben“.

Quellen:
www.arte.tv
www.philipkdick.de